Unsere 4 goldenen Regeln im Recruiting
Aus der Personalbeschaffung sind Rekrutierungsprozesse nicht mehr wegzudenken. Sie bilden die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Bewerbern und haben als Ziel, einen potenziellen Mitarbeiter in ein neues Unternehmen zubringen. Doch wenn Profis am Werk sind, wird nichts dem Zufall überlassen. Deshalb stelle ich Ihnen heute das kleine Einmaleins des Recruitings vor und nenne die Top vier Bewerberhacks unseres Recruiting-Teamleiters.
Dieser Beitrag basiert auf der jahrelangen Erfahrung unseres Recruitingteams und ist das Ergebnis zahlreicher Bewerber- und Kundenkontakte.
Um an gute Kandidaten zu gelangen und diese auch zu behalten, gibt es ein paar Grundsätze:
Wie auch in allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, steht Vertrauen an erster Stelle. Das gilt nicht nur für das Vertrauen intern im Team, sondern ebenso zu den Bewerbern und Kunden. Ehrlichkeit, Feedback und Kompetenz sind dabei ausschlaggebend für ein gutes Vertrauensverhältnis.
Genauso wichtig ist die Verständigung über ein Zielprofil des Kunden. Dabei ist es die Aufgabe des Recruiters herauszufinden, was der Kunde für einen Bedarf hat und seine Vorstellungen dem Markt anzupassen. Durch eine direkte, offene Kommunikation werden von Beginn an Missverständnisse beseitigt und klare Absprachen getroffen. Deshalb merke: kein Warenfluss, ohne Informationsfluss.
Bei dem letzten Grundsatz, entstehen wohl die meisten Unsicherheiten. Loben und coachen. Und das bei Kunden, als auch Bewerben. Aber warum ist das nun ein so wichtiger Punkt? Jeder Kunde und jeder Bewerber ist individuell. Es gibt jedoch bestimmte Eigenschaften, die für eine erfolgreiche Zusammenarbeit unerlässlich sind. Zum Beispiel die Terminverbindlichkeit. Fällt nun auf, dass der Gesprächspartner des Öfteren ohne weiteres bei vereinbarten Terminen fehlt, liegt es am Recruiter, den Kunden oder Bewerber insofern zu coachen, dass sich die Zusammenarbeit verbessert. Das gilt ebenso für Lebensläufe, Gesprächsführungen oder unrealistische Bewerbervorstellungen. Das Gegenstück und mindestens genauso entscheidend ist das Loben und Hervorheben besonders guter Leistung. Schnelle Rückmeldungen, Kooperativität oder auch Flexibilität können hier einen Grund bieten. Das Coachen in Kombination mit dem Lob, ist für die Empfänglichkeit meist deutlich vorteilhafter und fühlt sich für beide Parteien besser an. Trotzdem gilt: Scheuen Sie sich nicht davor, auch Kritikpunkte anzusprechen. Solange der nötige Respekt entgegengebracht wird, ist jeder Bewerber oder Mitarbeiter, der im Interesse seines Unternehmens handelt, dankbar für konstruktive Kritik.
Sei ,,over the top‘‘
Ein großer Teil unserer Verständigung beläuft sich auf der Mimik und Gestik des Gesprächspartners. Sobald diese Kriterien wegfallen, wie bei einem Telefonat, ist die Kommunikation eingeschränkt. Um in solchen Situationen Verständigungsproblemen entgegenzuwirken, ist eine klare Betonung ausschlaggebend. Das klingt im ersten Moment womöglich banal, wirkt aber wunder. Man fährt die besten Erfolge, wenn der Gesprächspartner nicht lange überlegen muss, wie etwas gemeint ist, sondern es direkt hervorgeht. Deshalb übertreiben Sie bei besonders positiven Dingen auch gerne bei der Aussprache und Betonung ein wenig, damit Ihr Partner Gesagtes einschätzen kann. Dies lockert das Gespräch nicht nur auf, sondern verbessert auch die persönliche Bindung. Eine besonders lebhafte Kommunikation ist immer besser als eine trockene.
Hauptzutat: Zucker
Um auf eine gute Vertrauensebene zu kommen, ist nicht nur fachliche Kompetenz von Bedeutung, sondern auch die Chemie. Das erste Telefonat mit einer noch fremden Person, kann deshalb schnell mal etwas verkrampft und steif werden. Um das Eis zu brechen, eignetet sich wunderbar eine Prise Humor. Zu Beginn gleich mal einen kleinen Witz über das schlechte Wetter machen und auch fragen, wie es dem Gesprächspartner geht, eignet sich gut, um auf eine Wellenlänge zukommen. Und auch während des Gesprächs darf gelacht werden. Gerade weil es sich um ein geschäftliches Gespräch handelt, ist Humor wichtig und nicht obwohl.
Die Oma-Karte
Gemeinsamkeiten verbinden und lassen den Gegenüber direkt etwas sympathischer wirken. Die ,,Oma-Karte‘‘ nennt sich dieses Feature deshalb, da die meisten Menschen ähnliche Emotionen und Erinnerungen mit ihrer Oma verbinden, welche sich gut als Gemeinsamkeit enttarnen lassen. In den Kontext kann man dann Sprichwörter oder mutmachende Aussagen setzen. ,,Herr/Frau… ich verstehe Ihre Situation, aber wie meine Oma schon in solchen Momenten zusagen pflegte …‘‘ Das ist hier nur ein Beispiel von einigen und lässt sich auf viele Situationen und Gemeinsamkeiten beziehen. Ziel ist es, dem Gesprächspartner sein Verständnis entgegenzubringen und ihm zu signalisieren, dass er Unterstützung geboten bekommt. Deshalb sind ein offenes Ohr und das Lesen zwischen den Zeilen wichtig, um den Gesprächspartner einschätzen lernen zu können.
Würde, Hätte, Könnte gibt es nicht
Etwas, was man unter allen Umständen vermeiden möchte, ist Misstrauen. Neben so offenkundigen Handlungen wie das Erzählen von Unwahrheiten oder das Nicht-Einhalten von Abmachungen gibt es noch einen weiteren wesentlichen Aspekt: Worte, wie ,,Würde, Hätte, Könnte`` sind zu vermeiden. Der sprachliche Ausdruck ist bedeutender als man vermuten mag. Während Unsicherheiten und Eventualitäten das Vertrauensverhältnis schwächen, können klare Aussagen, ein sicheres Auftreten und Selbstbewusstsein das Gegenteil bewirken. Gerade als Bewerber möchte man sich in festen Händen wissen, da für die meisten Menschen bei einem Jobwechsel ein großer Schritt bevorsteht. Nutzen Sie also lieber die Worte ,,Werden, Haben und Können‘‘ und Sie werden deutlicher, sicherer und abgeklärter wahrgenommen.
Fazit
Bei der Akquise von Bewerbern gibt es einiges zu beachten. Ein gutes Vertrauensverhältnis steht dabei an erster Stelle, dicht gefolgt von einer klaren Kommunikation und dem Coaching. Um all diese Grundsätze bedienen zu können, kann man sich einigen Tipps bedienen. Das Vertrauen basiert auf Kompetenz und Professionalität. Achten Sie stets auf Ihre Wortwahl und strahlen Sie dabei Sicherheit aus und dass Sie nichts aus der Ruhe bringen kann. Außerdem sollte ein freundlicher Kontakt hergestellt werden, damit ihr Gesprächspartner offen für Kritik ist und diese nicht persönlich nimmt oder Ihnen negativ auslegt. Dafür ist das Interesse an der anderen Person entscheidend. Das offene Kommunizieren ist, wie so oft der Schlüssel zum Erfolg. Zeigen Sie dabei lieber zu viel Engagement als zu wenig, ohne aufdringlich zu wirken.
All das macht natürlich noch lange nicht allein einen Experten aus, aber wie unser Recruiting Teamleiter immer sagt: Man wächst mit seinen Aufgaben und an der Erfahrung.